installation shots | press release

June 11 - August 06, 2011
GIGANTEN
Two artists exhibition
· Paintings by Benjamin Bohnsack
· Sculptures by Wilken Skurk
pdf-invitation

Benjamin Bohnsack (born in Münster/Germany in 1975) studied at the Academies of Fine Arts in Münster and Düsseldorf. In 2004, he was awarded the title Meisterschüler by his professor Siegfried Anzinger.
“ ... Using large formats, I find it is easier for me to express what I want to convey. It is a question of opening up new spaces; color spaces which are not just visible, but can be perceived and experienced in physical terms as well. The size of the canvas works in my favor, and always exists in relation to the size of the viewer’s body and my own as well. The smaller paintings are like splinters which have been chipped out of the color spaces, like fragments of the large-format canvases. They heighten a theme or a mood through a single chromatic chord. The large paintings generate an immediate, complex color sensation, without raising questions about their subject matter. Conveyed as results are sentiments, ecstatic color experiences which emerge during the creative process. As my point of departure, I take up a certain color chord, which may originate from the book I am reading at the moment, or a film I have seen. The voyage on the canvas begins, the colors are transformed, the original theme may get lost, as a new color space emerges and formulates its own theme ... ”
Benjamin Bohnsack interviewed by John C. Wilder | Feb. 2011


Wilken Skurk (born in Dresden in 1966) studied at the Berlin Academy of Fine Arts. In 2001, he was awarded the title Meisterschüler by his professor David Evison. At the Coburg Glass Competition of 2006, Wilken Skurk was awarded the Alexander-Tutsek-Foundation Prize; he received an Honorary Degree at the Jutta-Cuny-Franz Competition of 2005.
Crystalline blocks reminiscent of the ephemeral glacial ice carry the ruins of an ancient castle. Worn-out building parts  made of Styrofoam, a cast bronze Playmobil tower as the keep: these are its architectonic elements. Despite metamorphosis and patination, its former existence remains perceptible. The massive glass bodies were oven-molded; the congealed mass is characterized by indentations, creases, fissures, and bubbles. Its raw, archaic appearance underlines its ruined quality. Wilken Skurk interprets the theme of “power” by means of an imaginary historical architecture that incorporates contemporary elements. Architecture as the vehicle of a political message, and at the same time, an emblem of its transiency. The themes of Wilken Skurk’s sculptural works are manifold. Glass, however, always comes into play. The glass cubes look lightweight and dematerialized, yet nonetheless bear the heaviest loads effortlessly.
Hans-Martin Lorch | May 2011

Benjamin Bohnsack (geb. 1975 in Münster) studierte an den Kunstakademien in Münster und Düsseldorf. Im Jahr 2004 war er Meisterschüler von Prof. Siegfried Anzinger.
"Auf großen Formaten fällt es mir leichter, das auszudrücken, was ich vermittlen möchte. Es geht darum, neue Räume zu öffnen. Farbräume, die nicht nur sichtbar, sondern auch körperlich spürbar und erfahrbar werden. Dabei kommt mir die Größe der Leinwand entgegen, die immer in Relation zu der des Betrachters und meiner eigenen Körpergröße steht. Die kleineren Bilder sind wie aus Farbräumen herausgebrochene Splitter, Fragmente der Großformate, die ein Thema oder eine Stimmung zuspitzen auf einen einzigen Farbakkord. Die großen Bilder erzeugen ein unmittelbares, komplexes Farberlebnis, ohne dass unser Verstand nach seinem Gegenstand fragt. So werden Empfindungen vermittelt, rauschhafte Farberlebnisse, die während der Arbeit entstehen. Ich nehme einen bestimmten Farbakkord als Ausgangspunkt, der vielleicht dem Buch entspringt, das ich gerade lese, oder dem Film, den ich gesehen habe. Die Reise auf der Leinwand beginnt, die Farben verändern sich, das Ausgangsthema verliert sich möglicherweise und ein neuer Farbraum entsteht und formuliert sein eigenes Thema ... Dabei geht es darum, selbst so intensiv wie möglich zu empfinden und wahrzunehmen, nicht nur während der Arbeit, sondern immer. Schließlich kann ich von meinen Leinwänden nicht erwarten, was ich selber nicht zu leisten bereit bin. So entsteht malerisches Entertainment auf hohem Niveau. Meine Bilder haben kein Verfallsdatum. Ihr vielschichtiger Entstehungsprozess bleibt sichtbar, das Auge wandert durch unterschiedliche Ebenen, räumlich Beziehungen und Zeitzonen, unser Gehirn assoziiert Persönliches, erfahrenes, gewünschtes, vielleicht auch nur Erhofftes ... auf einer Reise durch Farbräume."
Benjamin Bohnsack im Gespräch mit John C. Wilder | Feb. 2011


Wilken Skurk (geb. 1966 in Dresden) studierte an der Hochschule der Künste Berlin. Im Jahr war 2001 war er Meisterschüler von Prof. David Evison. Wilken Skurk erhielt beim Coburger Glaspreis 2006 den Preis der Alexander Tutsek-Stiftung und beim Jutta-Cuny-Franz Preis 2005 einen Förderpreis.
Gläserne Kuben, an Blöcke aus flüchtigem Gletschereis erinnernd, tragen Überreste einer Burganlage. Ausgediente Bauteile aus Styropor und ein Playmobil-Turm als Burgfried, gegossen in Bronze, bilden die architektonischen Elemente. Ihre frühere Existenz ist trotz Verwandlung und Patinierung erkennbar. Die massiven Glaskörper sind im Ofen geschmolzen. Die erkaltete Masse ist durch Abdrücke und Falten, Linien und Blasen gekennzeichnet. Ihre rohe, archaische Erscheinung unterstreicht den Aspekt der Ruine. Wilken Skurk interpretiert das Thema „Macht“ mit den Mitteln einer imaginären, historischen Architektur, die sich zeitgenössicher Bauelemente bedient. Architektur als Träger einer politischen Botschaft und zugleich als Bild für deren Vergänglichkeit.
Die Themen von Wilken Skurks Arbeiten sind vielfältig, die Materialien unterschiedlich. Glas ist jedoch immer mit im Spiel.  Die gläsernen Kuben wirken leicht und entmaterialisiert und tragen doch mühelos schwerste Lasten.
Hans-Martin Lorch | Mai 2011